Zen ist sehr einfach… wer bist Du?

Jeder sucht nach Freude, aber niemand versteht sein wahres Selbst. Jeder sagt “Ich”, “Ich will dies, Ich bin das…“, aber niemand versteht dieses Ich.

Bevor du geboren wurdest, wo kam dein Ich her? Wenn du stirbst, wohin geht dein Ich? Frage dich ernsthaft: “Wer bin Ich?” So wirst du früher oder später in eine “Mauer” laufen, wo alles Denken abgeschnitten ist. Wir nennen das “weiß nicht”.
Zen bedeutet, “weiß nicht” immer und überall zu bewahren.

Beim Gehen, Stehen, Sitzen, Liegen, Sprechen, Stillsein, in Bewegung, in Ruhe, zu jeder Zeit, überall, ohne Unterbrechung – Was ist das?

Meditation im Zen bedeutet, beim Sitzen, Rezitieren und Verbeugen “weiß nicht” zu bewahren. Das ist formale Zen Praxis. Wenn du etwas tust, dann tu es einfach. Beim Autofahren einfach nur autofahren, beim Essen einfach essen, beim Arbeiten einfach arbeiten. Schließlich wird dein Geist klar werden. Dann siehst du den Himmel: einfach blau. Du siehst den Baum: einfach grün. Dein Geist ist wie ein klarer Spiegel. Rot kommt, der Spiegel ist rot. Weiß kommt, der Spiegel ist weiß. Jemand, der Hunger hat, kommt: Gib ihm zu essen. Jemand, der Durst hat, kommt: Gib ihm zu trinken. Da ist kein Verlangen für mich selbst, nur für alle Wesen. Dieser Geist ist bereits Erleuchtung, große Liebe, großes Mitgefühl, der große Bodhisattva Weg. Es ist sehr einfach, nicht schwer!

Zen Meister Seung Sahn